New York – Rio – Las Vegas
Wenn fast 1.000 Zuschauer an zwei Abenden 50 junge Sänger*innen, Instrumentalist*innen und Techniker minutenlang bejubeln, muss etwas Besonderes passiert sein:
Professionell unterstützt durch die Firma Eventures, die sich größtenteils aus ehemaligen Schülern des PJG zusammensetzt, präsentierte die Bigband des Peter-Joerres-Gymnasiums am 02. und 03. Mai 2025 ihr diesjähriges Showprogramm „pjgbigband on tour“. Erzählt wurde die einfach unglaubliche Geschichte einer Welttournee, in welche die Bigband eher zufällig hineinschlitterte. Dabei bereiste sie verschiedenste Kontinente und besuchte die großen Metropolen der Welt.
In monatelanger Vorarbeit wurden kurze Filmsequenzen gedreht und geschnitten, die der Story den roten Faden verliehen und zusammen mit selbst produzierten Animationen und einer aufwendigen Lichtshow die Konzertshows auf höchstem technischem Niveau einrahmten. Verantwortlich für die Vorarbeit waren die Schüler der Licht-Ton-AG, wobei Maurice Trouvain und Louis Gutscher die Hauptlast trugen. Die beiden Moderatoren Mica Linden und Jannis Weinitschke sorgten dafür, dass auch die verrücktesten Wendungen in der Geschichte für alle Zuschauer verständlich blieben.
Im Mittelpunkt standen allerdings die musikalischen Darbietungen der pjgbigband, die immer passend zu den bereisten Locations den entsprechenden Soundtrack beisteuerte. In der Karibik erklang beispielsweise der Jazzklassiker „St. Thomas“ von Sonny Rollins, in New York „Empire State of Mind“ von Alicia Keys, in Mexico „Tequila“ von Chuck Rio oder in Las Vegas „Pokerface“ von Lady Gaga. Insgesamt brachte die Bigband über 30 Songs auf die Bühne, von der kraftvollen Ballade bis zu fetzigen Up-Tempo-Nummern war alles am Start.
Dabei überzeugte die gesamte Bigband in ihrer musikalischen Geschlossenheit, einige Musiker stachen aber durch ihre Soli hervor: Julian Linden mit vielen Altsax-Soli, unter anderem improvisierte er gekonnt in Tito Puentes „Oye como va“; Vincent Dubowy und Nora Alvarez am Tenorsax, wobei Nora mit dem vielleicht anspruchsvollsten Solo auf dem Sopransax in Stings „Englishman in New York“ begeisterte; Viktoria Knipp und Levente Nyikes an der Trompete; Justus Balmer auf dem Tenorhorn sowie Max Lochner und Julia Schramm an den Keyboards.
An vorderster Front im Rampenlicht glänzten 4 Sängerinnen und 3 Sänger: Hanna Trocha, Rebecca Schoenmakers, Saskia Berlinger und Lena Schneider standen häufig zu viert auf der Bühne und teilten sich die Vocal-Soli und Backings gleichmäßig auf. Dazu stiess bei vielen Songs Claudius Ketz, der in seiner Doppelrolle als Sänger und Trompeter kaum zu Atem kam. Noah Sahinkuye, der eigentlich als Tenorsaxofonist in der Bigband aktiv ist, trat erstmalig als Gesangssolist auf, ganz anders als der „Special Guest“ des Abends: Dirk Schoenmakers, der die Bühne als Sänger der Band Jeckediz in und auswendig kennt und als Papa von Rebecca ein Duett mit ihr sang. Was die 7 an vokaler Vielfalt präsentierten, war einfach atemberaubend.
Die Gesamtleitung lag bei Jürgen Bunse, der neben seiner Tätigkeit als „Tastenbassist“ häufig in den Filmeinspielern auftauchte. Seiner Aussage nach hat er sich damit eindrucksvoll in die Favoritenrolle für die nächste Verleihung der „Goldenen Himbeere“ gespielt.
Wer die diesjährigen Konzerte verpasst hat, sollte sich bereits die Termine für die nächsten Shows der pjgbigband vormerken: Am 25./26.September 2026 ist es wieder so weit.
Fotos: Louis Gutscher